14.10.24
Wir – Studis gegen Rechts Freiburg – richten konkrete Forderungen an die Freiburger Hochschulen und erwarten, dass sie sich klar gegen Rechtsextremismus und Rechte Ideologien positionieren. Wir sehen die Hochschulen in der Verantwortung, offenen, faktenbasierten Austausch zu fördern und Engagement gegen Rechtsextremismus zu unterstützen. Am 8.10.2024 haben wir unsere Forderungen an alle Rektorate und Leitungen der Freiburger Hochschulen geschickt und laden gleichzeitig in einem offenen Brief alle Fachschaften, Referate und Hochschulinitiativen dazu ein, sich als Freiburger Hochschulgemeinschaft hinter unsere Forderungen zu stellen.
“Studis gegen Rechts Freiburg” ist Teil der deutschlandweiten Bewegung gegen Rechts. Seit unserer Gründung im Rahmen der deutschlandweiten Protestwelle gegen Rechtsextremismus im Frühjahr 2024 sind wir auf rund 450 Studis und Azubis aus Freiburg und Umgebung gewachsen. Gemeinsam setzen wir uns mit unterschiedlichen Aktionen für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit ein. Als breite Bewegung gegen Rechts haben wir Demos organisiert, für die EU- und Gemeinderat-Wahlen mobilisiert und sind mit drei Bussen aus Freiburg nach Essen zum Protest gegen den AfD Parteitag gefahren. Außerdem bieten wir Workshops zu faktenbasiertem Argumentieren an, um den offenen Diskurs, Austausch und Kontakt zwischen Menschen mit verschiedenen Meinungen und Erfahrungen zu fördern. Wir wollen als Bewegung von Freiburgs Hochschulen ausgehend, in die Gesellschaft auszustrahlen.
Wir fordern von den Hochschulen (Albert-Ludwigs-Universität, Pädagogische Hochschule, Evangelische Hochschule, Katholische Hochschule, Hochschule für Musik), sich grundsätzlich gegen den erstarkenden Rechtsextremismus zu wehren. Die Hochschulen müssen verstärkt einen faktenbasierten gesellschaftlichen Wissensaustausch fördern, der sich von Rechten Ideologien abgrenzt. Sie stehen in der Verantwortung, Studierende und Mitarbeitende vor Rechter Gewalt, Diskriminierung und Ungleichbehandlung zu schützen. Unsere Forderungen* sind:
- Förderung eines offenen Austauschs: Die Hochschulen fördern einen offenen und wertschätzenden Austausch über Erfahrungen mit Rechtsextremismus, der sich klar von rechtsextremen Ideologien abgrenzt.
- Unterstützung von Engagement gegen Rechtsextremismus: Die Hochschulen unterstützen aktiv das Engagement von Studierenden und Mitarbeitenden gegen Rechtsextremismus sowie externe Initiativen, die sich an der Hochschule engagieren. Die Exmatrikulation von Studierenden aufgrund von aktivistischem Engagement wird von den Hochschulen ausgeschlossen.
- Förderung der Forschung zu Rechtsextremismus: Die Hochschulen fördern gezielt Forschungsprojekte, die sich mit den Ursachen, Strukturen, Phänomenen und Wirkungen von Rechtsextremismus auseinandersetzen.
- Politische Bildung und gesellschaftliche Wissensvermittlung: Die Hochschulen verpflichten sich, politische Bildung zu betreiben und das erworbene Wissen über Rechtsextremismus der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
- Einrichtung von betroffenenzentrierten Meldestellen für Rechte Diskriminierung: Die Hochschulen richten interne Meldestellen ein, an die sich Studierende und Mitarbeitende wenden können, wenn sie Erfahrungen mit Rechtsextremismus machen.
- Explizite Distanzierung von Studierendenverbindungen: Die Hochschulen distanzieren sich ausdrücklich von Studierendenverbindungen, die Rechte Tendenzen aufweisen. Dies schließt jede Form der Kooperation und Unterstützung aus.
- Ausschluss der AfD und anderer rechtsextremer Akteur*innen: Die Hochschulen schließen jede Form der Zusammenarbeit mit Mitgliedern der AfD oder anderer rechtsextremer Gruppen aus.
Die Hochschulen sollen sichere Orte für alle sein. Wir lassen keinen Raum für faschistisches Gedankengut in Freiburg!
Wir werden auch dieses Semester aktiv sein, uns weiter vernetzen und planen große Aktionen, um unsere Forderungen und unsere Haltung gegen menschenfeindliche und diskriminierende Akteur*innen und Narrative klar nach außen zu tragen.